Von Anforderungen und ihren Schwierigkeiten

Dies ist der erste von drei Beiträgen rund um Anforderungen.

Anforderungen stehen meist am Anfang jeder Produktentwicklung. Je nach Themengebiet und Industrie findet man auch andere Begriffe. Aber im Prinzip meinen sie alle dasselbe: Anforderung, Spezifikation, Requirement oder User-Story.

Systeme (z.B. Fahrzeuge) werden zunehmend komplexer. Die steigende Differenz zwischen Systemkomplexität und der Leistungsfähigkeit der angewandten Entwicklungsmethoden ist eine große Herausforderung für die Produktentwicklung, siehe Abbildung 1. Dies hat zur Folge, dass Spezifikationen vor allem für intelligente Systeme lückenhaft sind. Außerdem wird häufig die Rückverfolgbarkeit einzelner Anforderungen dadurch gemindert, dass teilweise unkoordinierte Versuche diese Lücken zu füllen unternommen werden.

Abbbildung 1: Differenz zwischen Systemkomplexität und Entwicklungsmethoden (Gärtner, 2020)

Diese Lücken führen zu Missverständnissen innerhalb von Projekten. Vor allem aber in der Kommunikation mit Herstellern können dadurch entscheidende Problemen verursacht werden.

Was das Schreiben von Anforderungen weiterhin erschwert, sind scharfe Qualitätskriterien wie Notwendigkeit, technische Lösungsneutralität, Eindeutigkeit, Überprüfbarkeit und viele mehr (ISO, 2018). Weiterhin gibt es noch unzählige projektspezifische Regeln wie besondere Schlüsselwörter, bestimmte Symbole oder Satz-Schablonen, siehe Abbildung 2.

Abbildung 1: Differenz zwischen Systemkomplexität und Entwicklungsmethoden (Gärtner, 2020)

Das korrekte Schreiben ist aber sehr wichtig, denn je nachdem ob die Anforderungen zu vage, zu detailliert, falsch oder gar nicht gestellt werden, kann das Produkt enorm von den Erwartungen des Auftraggebers abweichen.


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